Grußbotschaft des Netzwerks der Unterstützungsgruppen für Mumia Abu-Jamal an die Antikriegs-Demonstrationen am 26. Oktober 2002
Während heute Zehntausende auf der ganzen Welt gegen den Krieg demonstrieren, sind in den USA Tausende von Menschen aufgrund des berüchtigten Patriot Act ihrer Freiheit beraubt. Darüber hinaus sitzen Hunderttausende - tatsächlich sogar zwei Millionen - US-Bürger im Gefängnis. Fast viertausend Menschen sitzen in den Todestrakten, wo sie auf dasselbe Schicksal warten, das die US-Regierung jetzt für die Menschen im Irak plant: In einem Zustand völliger Wehrlosigkeit getötet zu werden.
Viele dieser Menschen, wie Mumia Abu-Jamal, Leonard Peltier, die MOVE 9 und eine Reihe von anderen, haben ebenso wenig ein Verbrechen begangen wie die Bevölkerung des Irak.
Die Geschichte hat gezeigt, dass das Gegenstück von Aggression nach außen oft Repression im Innern ist. Denken wir an die Repressalien, denen Kriegsgegner von Totalverweigerern bis hin zu Gegnern des Afghanistan-Krieges in der BRD ausgesetzt waren und sind. Auch der rücksichtlose Angriff der Vertreter des Bush-Regimes auf die bürgerlichen Freiheiten ist ein gutes Beispiel dafür - nicht zuletzt im Fall Mumia Abu-Jamals.
Seit der vorläufigen Aufhebung des Todesurteils gegen Mumia im Dezember 2001 glauben viele, sein Leben sei jetzt nicht mehr in Gefahr. In Wirklichkeit bleibt Mumia verurteilt wegen Mordes ersten Grades, und auch die Todesstrafe kann mit jedem neuen Gerichtsurteil gegen ihn wieder in Kraft gesetzt werden. Mumia ist nach wie vor akut von seiner Hinrichtung bedroht. Wir müssen weiter mit aller Deutlichkeit sagen: Mumia ist unschuldig. Gerechtigkeit für ihn wird erst dann erreicht sein, wenn er frei ist.
In einem seiner jüngsten Essays schreibt Mumia: "Stoppt den Krieg dort, wo er herkommt: in Washington, London und Berlin." Das trifft den Nagel auf den Kopf, und daher sollten wir uns von den gegenwärtigen Friedensgesten der deutschen Regierung nicht einlullen lassen. Bis heute verüben die "Spezialeinsatzkräfte" genannten Schlächter der Bundeswehr in Afghanistan ihr blutiges Handwerk. Spätestens wenn es um die Bereitstellung der für den geplanten Angriff auf den Irak notwendigen militärischen Infrastruktur in der BRD geht, werden wir sehen, wie ernst es der Bundesregierung mit ihrem "Friedenswillen" wirklich ist.
Wir, die wir daran arbeiten, Mumia Abu-Jamal und so vielen anderen ihre Freiheit zurück zu erkämpfen, möchten dem Kampf gegen den Krieg nach außen einen unentbehrlichen Aspekt hinzufügen: den Kampf gegen den Krieg im Innern.
Daher sagen wir "Stoppt den Krieg der US-Regierung gegen ihre eigene Bevölkerung - Nein zum Gefängnisregime und zur Todesstrafe in den USA! Und selbstverständlich nein zu jeder Form der Kriegsbeteiligung der BRD, nein zur Repression gegen Kriegsgegner und andere Demokraten, nein zum Ausbau der staatlichen Repression überhaupt!"
JUST SAY NO!
FREE MUMIA!
Netzwerk der Mumia Abu-Jamal - Gruppen:
AG gegen rechts, Oranienburg
Aktionsbündnis für Mumia Abu-Jamal Berlin
Freiheit für Mumia Abu Jamal - Gruppe Ruhrgebiet
Kölner Aktiv Für Mumia
Kampagne Mumia Abu-Jamal, Bremen
Internationales Verteidigungskomitee (IVK), Bremen
Atlantik Verlags- und Mediengesellschaft, Bremen
"Schüler Aktiv für Mumia - Hamburg"
"freiheit für mumia abu-jamal" heidelberg
Schallplattenversand Jump Up, Bremen
Kampagne Mumia Abu Jamal Oldenburg
Susanne Knütter, Werder
FREE MUMIA ABU-JAMAL Hamburg
"Schüler Aktiv für Mumia - Berlin"
Mahnwache Berlin