Am 6. Oktober ist die erste Präsentation des neuen Buches über Mumia Abu-Jamal
«Wettlauf gegen den Tod - ein schwarzer Revolutionär im weißen Amerika»
auf der Frankfurter Buchmesse am Stand des Wiener ProMedia Verlags.
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Warum noch ein Buch zu Mumia, was ist anders und warum jetzt
Dr. Michael Schiffmann stellt den Kampf Abu-Jamals um seine Freiheit
in den Zusammenhang der US-Amerikanischen Verfassung und des langen
Kampfes der Schwarzen in den USA um Gleichberechtigung.
Er hat die juristischen Aspekte verfolgt wie wenige andere, die
Prozess-protokolle und den Tatort studiert, Zeugen und Zeuginnen,
Freunde und Verwandte befragt, mit allen Anwälten Abu-Jamals ausführlich
korrespondiert und gesprochen, er hat Ballistiker und Waffenexperten aufgesucht.
Unmittelbar vor Fertigstellung des Buches hat er den Fotografen gefunden,
der als erster am Tatort war - nur zehn Minuten nach der Schießerei.
Dessen Fotos
zeigen klar und deutlich, was lange der begründete Verdacht der Verteidigung
war: dass der Tatort manipuliert und die mutmaßlichen Tatwaffen nicht gesichert
wurden, und dass Zeugen nicht dort gewesen sein konnten, wo sie angeblich waren.
Dazu der Fotograf: “Niemals in meiner Laufbahn habe ich etwas Ähnliches gesehen
oder erlebt wie diese Pfuscherei.”
Und nicht nur das.Obwohl er sich sofort bei
Polizei und später zweimal bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hatte,
wurde er niemals vernommen und seine Fotos fanden niemals Eingang in die Akten.
Der Fall zeigt exemplarisch, was die Todesstrafe in den USA ist:
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Willkürlich - 128 Gefangene mussten in den letzten Jahren entlassen werden,
weil ihre Unschuld nach Jahren bewiesen werden konnte.
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Rassistisch - weit über 60% aller Gefangenen im Todestrakt sind farbig.
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Ungerecht - 98% aller Gefangenen im Todestrakt sind zum Zeitpunkt ihrer
Verurteilung mittellos gewesen.
Stimmen zu Michael Schiffmanns Wettlauf gegen den Tod.
Noam Chomsky, Sprachwissenschaftler, Autor und Aktivist:
Michael Schiffmanns sorgfältige und gewissenhafte Untersuchung der Ereignisse und des
vorliegenden Beweismaterials fördert viel Neues oder bisher Verschüttetes an den Tag und
hebt unser Verständnis dieses schmerzlichen und entscheidend wichtigen Falles auf ein neues
Niveau. Seine umfassenden Forschungen und seine scharfsinnige Einschätzung der Hintergründe
und Konsequenzen sollten zum Anlass für weiteres Engagement im Fall Abu-Jamals
selbst sowie in dem vielfältigen Kreis von Problemen dienen, deren Teil er ist.
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Frances Goldin, Literaturagentin* und politische Aktivistin:
WETTLAUF GEGEN DEN TOD ist eine sorgfältig recher-chierte, überlegt
aufgebaute Arbeit, die die neueren Ent-wicklungen im Fall Mumia Abu-Jamals darlegt.
Als Literaturagentin Mumia Abu-Jamals bin ich zwar
nicht unbedingt unparteiisch, möchte Dr. Schiffmann aber dennoch Beifall
für seine scharfe Analyse bisher unbekannter Fakten und entscheidenden
Beweismaterials zollen. Es geht um die Befreiung eines unschuldigen
und verleumdeten Mannes.
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Tariq Ali, Romancier, Dramatiker, politischer Aktivist:
WETTLAUF GEGEN DEN TOD ist nicht nur wissenschaftlich,
sondern auch gut zu lesen und der bis jetzt umfassendste Bericht
über den niederträchtigen Versuch, einen weiteren afroamerikanischen
Häftling in einem US-Gefängnis zu töten. Michael
Schiffmanns peinlich genaue Untersuchung lässt keinen Zweifel
daran, dass es sich hier um ein Komplott handelt. Ich hoffe, dass
sie dazu beiträgt, den Kampf zur Rettung Mumia Abu-Jamals
wieder zu einer wirklich weltweiten Kampagne zu machen.
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Dave Lindorff, Journalist, Autor von KILLING TIME. AN INVESTIGATION INTO THE
DEATH ROW CASE OF MUMIA ABU-JAMAL (2003)
Michael Schiffmann legt hier eine hervorragende und gründliche
Untersuchung des grotesken Justizskandals vor, der zum
Todesurteil gegen Mumia Abu-Jamal geführt hat. Sein Buch
führt klar vor Augen, wie politische
Rücksichten, Rassismus, Korruption
und Machtmissbrauch das USamerikanische
Justizsystem derart
vergiftet haben, dass ebenso wie 1982 Abu-Jamal auch kein anderer
Angehöriger der Unterschicht oder einer Minderheit damit rechnen
kann, die Gerechtigkeit oder den fairen Prozess zu bekommen, die in
der US-Verfassung versprochen werden.